Das Projekt

URANOS-X – Untersuchung von Anforderungen, Lösungsmustern und Methoden
zur Befähigung produzierender Unternehmen für GAIA-X

Im Rahmen von Industrie 4.0 werden Sammlung, Austausch, Verknüpfung und Auswertung von Daten zu Schlüsselkompetenzen produzierender Unternehmen. In der Produktion erzeugen Maschinen und Anlagen immer größere Datenmengen, die von unterschiedlichen Akteuren verwaltet und genutzt werden sollen und müssen. Dies gilt insbesondere für die vielen mittelständischen Champions in Deutschland. Diese stehen Cloud-Diensten oftmals noch kritisch gegenüber. Gründe sind mangelndes Vertrauen in die existierenden Angebote, Scheu vor hohen Investitionskosten und fehlende Fachkräfte im Unternehmen sowie die Sorge vor Abhängigkeiten. Gleichwohl werden sich auch diese Unternehmen langfristig nicht dem Paradigma der vernetzten Wertschöpfung entziehen können. Ein digitales Ökosystem mit standardisierten, interoperablen Schnittstellen, das es Unternehmen ermöglichen soll, Daten sicher und vertrauensvoll verfügbar zu machen, zusammenzuführen und zu teilen, entsteht derzeit im Rahmen des europäischen Projekts GAIA-X.

Das Forschungsprojekt URANOS-X liefert einen wesentlichen Beitrag zur Befähigung produzierender Unternehmen für den Einsatz von GAIA-X. Bis dato gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Leadern, die herausragendes Wissen über GAIA-X und seine Funktionen bereitstellen können. Gleichzeitig besteht ein großer Bedarf für Wissen bei denjenigen Akteuren, für die ein Einstieg in GAIA-X erfolgversprechende Geschäftsoptionen eröffnet. Auch weitere gesellschaftliche Gruppen, wie Gewerkschaften, müssen über Potenziale und Risiken informiert sein.

Übergeordnetes Ziel des Forschungsprojekts ist es, Anforderungen, übertragbare Lösungsmuster und Methoden zur Befähigung produzierender Unternehmen für GAIA-X zu entwickeln. Hierzu bedarf es eines Entwicklungs-Baukastens, der die genannten Stakeholder integriert und passgenaue Lösungen liefert. Er soll auf dem Wissen der Leader basieren und den sogenannten Learnern und Listenern den Einstieg in GAIA-X ermöglichen. Hierfür werden fünf Querschnittprojekte bearbeitet:

 

 

1. GAIA-X-Lösungsmuster

Hier geht es um die Bereitstellung von domänenübergreifenden Lösungsmustern, die die wesentlichen Services, Geschäftsmodelle und Architekturen abdecken und einen niedrigschwelligen Einstieg in die GAIA-X-Welt ermöglichen.

2. Identifikation und Ausarbeitung von GAIA-X-Anwendungen

Die Identifikation und Ausarbeitung von Anwendungen wird methodisch unterstützt, um Unternehmen den Einstieg in GAIA-X zu ermöglichen. Ideen, Geschäftsmodelle und konkrete Entwicklungsaufträge werden unter Einsatz der Lösungsmuster entwickelt.

3. Formale Systemspezifikation von GAIA-X-Anwendungen

Die Anwendungen müssen disziplinübergreifend beschrieben werden. Hierfür werden Beschreibungsmittel bereitgestellt, um GAIA-X-Anwendungen mittels konkreter Werkzeuge einfach und transparent zu modellieren.

4. Integration und Validierung von GAIA-X-Anwendungen

Auch Methoden zur Validierung und Verifikation der spezifizierten Anwendungen werden bereitgestellt, um Konformität zu Normen, eine Zertifizierung und Erprobung zu ermöglichen.

5. Transformation zum GAIA-X-Anbieter

Zuletzt wird auch die Transformation zum GAIA-X-Unternehmen durch geeignete Methoden und Werkzeuge ermöglicht.

 

Die Erkenntnisse werden für die Stakeholder aufbereitet und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eine wesentliche Komponente hierfür stellen die GAIA-Xperience Center dar, welche KMU durch einen Demonstrator, ein modulares Erlebnisforum und Workshopangebot anbieten.

 

Projektleitung: Dr.-Ing. Christian Koldewey, Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn

Laufzeit: 2022 bis 2024

Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Kontakt:
E-Mail: projekt-uranos-x@fir.rwth-aachen.de
Telefon: +49 241 47705-506

Campus-Boulevard 55
52074 Aachen